Montag, 5. April 2010

Blood Red Shoes - Schocken/LKA

Unbewusst aufgefallen ist mir die Band schon bei Motor-FM. Der Song "I Wish I Was Someone Better" hatte sich wohl schon öfter bei mir durch die Ohrmuscheln geschlängelt und sich in meinem Denk- und Speicherorgan hartnäckig festgesetzt. Voll ins Bewusstsein zurück gefeuert wurde mir der Song, als er mir im Vorprogramm von Maximo Park im LKA live und im kurzen schwarzen Kleidchen entgegen geschmettert wurde. Da wir ein paar Minuten zu spät waren, hatten wir nicht mitbekommen, welche Vorband da gerade spielte; die auf der Karte angekündigte war es jedenfalls todsicher nicht.

Nach kurzem Rätselraten wer denn nun das dyamische Duo mit Gitarre und Schlagzeug auf der Bühne war, entschloss ich mich aber zunächst für das leibliche Wohl zu sorgen und Bier zu holen. Auf dem Weg zur Theke löste sich das Rätsel im Vorbeigehen am Merchandisingstand auf: das Duo, das auf der Bühne stand und der Menge kräftig einheizte waren die Blood Red Shoes. Laura-Mary Carter an der Gitarre und Steven Ansell am Schlagzeug rockten die Halle dermaßen, dass Maximo Park dagegen leider etwas blass blieben.

Ehrensache, dass das Debütalbum "Box of Secrets" alsbald unsere Plattensammlung zierte und der Nachfolger "Fire Like This" mit Spannung erwartet wurde. Die Erwartungen wurden schnell voll erfüllt und die Freude über die gelungene Platte wurde noch gesteigert durch die Ankündigung der Tour zum Album mit Station im Schocken in Stuttgart.

Und da waren wir nun also, freudig gespannt und in für ein Konzert unüblicher Position auf der Galerie direkt über der Bühne und den dazugehörigen Scheinwerfen. Zwar relativ warm, aber aushaltbar. Nachdem die Jungs der Vorband Ihren Testosteron- und Adrenalinrausch einigermaßen hörbar auf der Bühne ausgetobt hatten, betraten die beiden Hauptprotagonisten des Abends die Bühne. Laura wieder im kurzen, schwarzen Kleidchen, aber aus der Nähe betrachtet mit nur noch halb soviel Präsenz und Sexappeal als im LKA. Ein bisschen jugendlicher Babyspeck an Waden und Gesicht kann schon recht ernüchternd sein. Aber es ging ja nicht um das Optische, sondern um den alternativen Rock, der da gleich aus den Boxen dröhnen würde. Steven konnten wir kaum sehen, da sein Schlagzeug direkt unter der Galerie aufgebaut war.

Auch hören konnten wir ihn zunächst kaum, da der Tontechniker noch eine Weile brauchen sollte, um den Gesang der beiden mit den Instrumenten ins Lot zu bringen. Als dann aber alles nach dem dritten Song passte und die beiden Kracher "Light It Up" und das bereits erwähnte "I Wish I Was Someone Better" das Publikum zum überkochen brachten, stand einem Abend im Zeichen von kompromisslosem und straightem Rock nichts mehr im Weg.

Fazit: Ein sehr gutes Konzert einer Live-Band, die noch von sich hören lassen wird.

Hörbeispiele:

Light It Up:
http://www.youtube.com/watch?v=wiTSbmxssBQ

I Wish I Was Someone Better:
http://www.youtube.com/watch?v=Jtt2gM3rpZE&feature=related