Freitag, 8. Juli 2011

Social Media Baby

Eigentlich ist es ganz einfach: Wenn es einem an etwas mangelt, will man die entstandene Lücke füllen. So ging es auch Mark Oliver Skirde, der sich über den Relaunch des deutschen Business-Netzwerks Xing Anfang Juni 2011 ärgerte. Die neue Benutzeroberfläche vergrätzte viele der Nutzer, die sich bis dahin regelmäßig in Xing-Foren engagierten. Zu statisch, zu umständlich, zu unübersichtlich lautete die Resonanz. Xing gelobte Besserung. Bis heute ist jedoch nicht viel passiert. Ein Fehler, denn die sogenannten Gruppen, in denen man sich zu beruflichen Fachthemen oder privaten Leidenschaften austauschen kann, gehören zum Herz von Xing. 

Der Ärger dauerte bei Skirde, engagierter Cross-Golfer und seit 1996 in den neuen Medien aktiv,  bis zum 11.06.2011. Beim morgendlichen Kaffee-Skype mit Freund Holger Kotoll, hatte dieser ihm vorgeschlagen: „Dann stell‘ halt mal `ne Alternative ins Netz!“. Um 11:00 Uhr hatte Skirde sich für den Namen „concilio“ entschieden, die Domain www.concilio.eu angemeldet und das Logo gestaltet. Gegen 15:00 Uhr war die erste Version online. Dann folgten drei Stunden Extrem-Recruiting und um 21:00 Uhr hatten sich die ersten 30 Nutzer angemeldet.

Am 25.06 aktivierte er den Marktplatz, seit 02.07. läuft ein Facebook-ähnlicher Chat, in dem man Dateien verschicken und gleichzeitig die laufenden Aktivitäten beobachten kann, auch wenn man sich nicht auf der Startseite befindet. Ab 08.07.2011 steht die Aktivierung von SQUARES an (kleiner Seitenhieb auf Google Circles) – ein Projektmanagement à la Basecamp, sowie eine Jobbörse.

Die Oberfläche von concilio, die in acht Sprachen verfügbar ist, bietet dem Nutzer außer dem Knüpfen von Kontakten genau das, was ein lebendiges, soziales Netzwerk ausmacht: das unkomplizierte virtuelle Miteinander.  Auf interessante Beiträge in verschiedenen Gruppen kann schnell reagiert werden, die Seite bietet eine gute Übersichtlichkeit über das, was wer, wann und wo geschrieben oder verlinkt hat. Wer noch keine Gruppe für seine Leidenschaft gefunden hat, gründet eine neue, die von Skirde nach kurzer Prüfung freigeschaltet wird. Concilio ist kostenlos, eine finanzielle Unterstützung jedoch durchaus erwünscht und zwar in Form eines freiwilligen, selbst gewählten Beitrages („Donate“-Feld ganz unten auf der Seite).
Bleibt zu hoffen, dass das Baby, das aktuell auf fast 200 Nutzer angewachsen ist, gut gedeiht.

Füttern erlaubt: www.concilio.eu

(c) Daniela Röcker 2011
www.textbauwerk.de



Donnerstag, 7. Juli 2011

Liederhalle Stuttgart

Alles koscher?

Liebe AL!VER,

wenn ein Moslem entdeckt, dass er nicht nur adoptiert, sondern auch noch als Jude geboren wurde, kann das eine Menge Gedankenmaterial für einen Film liefern. Das hat in diesem Fall ganz hervorragend funktioniert und herausgekommen ist die Kinokomödie "Alles koscher" (Originaltitel: The Infidel) des britischen Regisseurs Josh Appignanesi.
Mit erfrischendem britischen Humor spielt er mit religiösen Klischees und fordert zum Nachdenken über die eigene Identität und Zugehörigkeit auf. Hauptdarsteller Omid Djalili (als Mahmud Nasir), der als britischer Komiker und Schauspieler iranischer Herkunft international erfolgreich ist, gelingt die Gratwanderung zwischen Klamauk und Feinsinn auf eine sehr eingängige Weise. Darsteller wie Richard Schiff (Lenny, der Taxifahrer) oder Amit Shah (Mahmuds Sohn Rashid) verschaffen dem Film mehr Tiefe als erwartet. Eine exzellente Requisiteur-Arbeit und stimmige Musikauswahl machen den Film richtig rund.

Trailer zum Film:
 http://www.kino-zeit.de/filme/trailer/alles-koscher

"Alles koscher" läuft im Arthaus-Kino Delphi in der Tübinger Straße 6:
Sa und So, 18.15 und 20.30 Uhr

Schalom und Maseltov!
Daniela Röcker
www.textbauwerk.de

Dienstag, 28. Juni 2011

Schlendern ohne Eile

Liebe AL!VER,

"Schlendern ohne Eile" heißt das Synonym für "flanieren". Für das Flanieren fehlt uns oft die Zeit im hektischen Alltag, daher freue ich mich ganz besonders, Euch den folgenden Veranstaltungstipp geben zu können, den ihr das ganze Wochenende vom 01. - 03. Juli genießen könnt:

Das flanerie-Festival:
 http://dieflanerie.wordpress.com/flanerie-festival/
Das Festival lädt dazu ein, die Stadt aus anderen Blickwinkeln wahrzunehmen und somit in einen spannenden Diskurs über städtisches Leben zu treten. Verschiedene Veranstaltungen an wechselnden Orten machen es dem Flaneur spielerisch möglich, die Stadt als inspirierenden Lebensraum zu begreifen und zu entdecken.
Mitinitiatorin des Festivals ist Tina Saum, die u.a. als Dramaturgieassistenz bei Lokstoff! für ungewöhnliche Theatererlebnisse sorgt.

Da die Lesungen/Installationen/Ausstellungen/Veranstaltungen an verschiedenen Orten in der Stuttgarter Innenstadt stattfinden, gibts hier den Festivalplan:
 http://dieflanerie.files.wordpress.com/2011/04/festivalplan_...

Tickets im VVK hier:
 http://dieflanerie.wordpress.com/tickets/

Viel Spaß beim Schlendern!
Daniela Röcker
www.textbauwerk.de

Mittwoch, 22. Juni 2011

Lauschiges Lauschen

Liebe AL!VER,

das städtische Lapidarium liegt relativ versteckt in einem wunderschönen Garten in der Mörikestraße. Und wenn es so richtig schön sommerlich heiß ist, macht es Spaß, mitten im Kessel diese kleine grüne Insel zu entdecken.

Am kommenden Samstag, dem 25.06.2011, ab 17.00 Uhr darf dort gelauscht werden:

"Sah hinauf zur Sternenhelle"

Mario Freivogel liest Gedichte, Geschichten und Märchen über den Zauber des Weltraums, musikalisch begleitet von Willy Freivogel (Flöte) und Siegfried Schwab (Gitarre).

Anmeldung hier:
Städtisches Lapidarium
Mörikestraße 24/1
70178 Stuttgart
Telefon: +49 711 216-6189 oder +49 711 216-6191

Mehr über das Lapidarium:
 http://www.stuttgart.de/lapidarium

Viel Spaß und ein entspanntes Wochenende
Daniela Röcker
www.textbauwerk.de

Donnerstag, 16. Juni 2011

Musikalisches Kraut

Liebe AL!VER,

nein, diesmal geht es nicht um Filderkraut, das mit musikalischer Untermalung zu besonders ergiebigem Wachstum angeregt werden soll, sondern um Krautrock. Manche von Euch werden den Begriff sicherlich noch aus frühester Jugend kennen - es geht um experimentelle, teilweise elektronisch angehauchte Rockmusik von überwiegend deutschen Bands zwischen den späten 60ern bis in die 70er.

Am Samstag gibts davon was auf die Ohren in der Kiste und zwar so:

Krautheim

Zeitgenössischer Krautrock

Krautheim liefern psychedelische Musik, die sich unvermittelt an Ort und Stelle aus sich selbst heraus generiert. Sie verwandeln harmonische Atmosphäre in Klang.
Der Hörer taucht ein in frei improvisierte, nicht reproduzierbare Klangwelten und begibt sich auf eine musikalische Reise voller experimenteller und psychedelischer Musik.
Die vier Stuttgarter, die immer wieder ihre Formation mit hochkarätigen Musikern ergänzen, konnten nach drei selbstveröffentlichten Alben ihr viertes Studioalbum "Mädchen auf der Rennbahn" im Dezember 2010 bei Dub Ditch Picnic Records veröffentlichen.

Kiste - LiveMusik, JazzClub & Bar
Hauptstätter Straße 35
70173 Stuttgart
S-Mitte
Telefon: +49 711 5532805
E-Mail: info@kiste-stuttgart.de
info@musikbrigade.de
Internet:  http://www.kiste-stuttgart.de
 http://www.musikbrigade.de

Sa., 18.06.2011 22:00 Uhr

(Quelle: http://www.stuttgart.de)

Zum Reinhören:  http://www.myspace.com/krautheimstuttgart

Viel Spaß und ein lautes Wochenende!
Daniela Röcker

Donnerstag, 9. Juni 2011

Anständig essen!

Liebe AL!VER,

viel los am Pfingstwochenende in Stuttgart - da weiß man gar nicht, wohin man zuerst gehen soll. Deshalb hier nur ein kleiner, aber sehr feiner Tipp, für alle, die die Stadtbücherei noch nicht von innen gesehen haben:

AUTORIN IM GESPRÄCH – KAREN DUVE: „ANSTÄNDIG ESSEN“
„Die dringendste Frage zu Beginn meiner Bio-Phase: ob ich weiterhin Cola-Light trinken kann. Davon gehe ich nämlich aus. Cola-Light besteht doch sowieso ausschließlich aus Chemie. Da dürfte sich die Bio-Frage eigentlich gar nicht erst stellen.“ Karen Duve gehörte nicht eben zur Gesundheitsfraktion, doch irgendwann wollte sie es wissen: Jeweils zwei Monate lang testet sie Ernährungsweisen mit moralischem Anspruch: Biologisch-organisch, vegetarisch, vegan und am Ende sogar frutarisch, also nur das, was die Pflanze freiwillig spendet. Parallel dazu beschäftigt sie sich mit der dahinterstehenden Weltsicht. Schonungslos und mit der ihr eigenen knochentrockenen
Komik setzt Karen Duve sich jenseits aller Ideologien mit der Frage auseinander: Wie viel gönne ich mir auf Kosten anderer?
Moderation: Wolfgang Niess (SWR).
Eine Veranstaltung in der Reihe Autor im Gespräch.
Vier Partner für Buch und Literatur: Literaturhaus, Stadtbücherei, SWR, VHS. Eintritt: € 7,-/5,-

und alles am Samstag, 11.06.2011 ab 18.00 Uhr

Info:

Stadtbücherei im
Wilhelmspalais
Konrad-Adenauer-Straße 2
70173 Stuttgart
S-Mitte

Telefon:
+49 711 216-5788
+49 711 216-5745
+49 711 216-5726 (Anmeldungen zu Veranstaltungen)

Fax:
+49 711 216-5709 (Anmeldungen zu Veranstaltungen)
+49 711 216-5702 (Informationen zu Medien)

E-Mail:
stadtbuecherei.veranstaltungen@stuttgart.de (Anmeldungen zu Veranstaltungen)
stadtbuecherei.zentralbuecherei@stuttgart.de (Informationen zu Medien)

Internet:  http://www.stuttgart.de/stadtbuecherei

(Quelle: http://www.stuttgart.de)

Viel Spaß und ein schönes Pfingstwochenende
Daniela Röcker

Dienstag, 7. Juni 2011

Xing überfordert User!

Das neue Xing! Vollmundig kündigten die Xing-Macher aus Hamburg schon vor Wochen das "neue Xing" an und verschickten Mitte Mai 2011 Informationen an die Gruppen-Moderatoren, um das "neue Xing" zu entdecken und nun das - die Xing-User sind überfordert. Zu unübersichtlich, zu facebookisiert lauten die häufigsten Kommentare
Dabei sollte das neue Xing zukünftig klarer strukturiert sein und ein zeitgemäßes „Look and Feel“ (Zitat: Xing Moderation) erhalten. Möglicherweise haben die Xing-Verantwortlichen sowohl Internetkompetenz wie -affinität ihrer User überschätzt, denn objektiv gesehen ist das neue Xing tatsächlich klarer strukturiert und Informationen schnell zu finden. Aber sobald die Zielgruppe die 30 überschreitet, reagiert sie digital wie im realen Leben: Was der Bauer nicht kennt, das frisst er nicht!
Interessant zu sehen, dass gerade User, die vorgeblich tagtäglich beruflich in den neuen Medien unterwegs sind und ihre "Professionalität" gerne in diversen Gruppen kund tun, Schwierigkeiten mit der Navigation haben - da trennt sich offensichtlich die Spreu vom Weizen.Willkommen in der schönen neuen Xing-Altersheim-Welt!

(c) Daniela Röcker 2011

Mittwoch, 1. Juni 2011

Mal was ganz anderes...

Liebe AL!VER,

wer seinen Namen tanzen kann, ist klar im Vorteil beim Verständnis dieser Art von Darbietung. Für diejenigen, die Eurythmie als spinnertes Gehopse oder okkulte Huldigung bezeichnen, bietet sich bei der Vorstellung im Stuttgarter Eurythmeum die Möglichkeit, vorhandene Vorurteile vielleicht abzulegen. Und für die, die offen für neue Eindrücke sind, ist es vielleicht spannend, zu sehen, ob Sprache und Musik tatsächlich in menschlichen Bewegungen sichtbar zu machen sind.

Tracce
Gastspiel Gia van den Akker
Soloperformance mit Tanz, Eurythmie, Musik, Sprache und Licht.

Tracce kommt von traccia, das bedeutet die Fußstapfen, die Spur.

Das Leben ist wie eine Reise durch eine Landschaft voller Spuren: innere und äußere Spuren. Man findet Spuren von Menschen und von Geschehnissen. Unterwegs verliert, sucht und findet man verschiedene Spuren. Das Märchen Hänsel und Gretel bildet den roten Faden in diesem Programm. Diese Geschichte ist individuell und universal. An verschiedenen Stationen in der Geschichte wird angehalten. Aspekte von Spuren werden mit Musik und Textfragmenten choreographisch ausgearbeitet.

Veranstaltungsort:
Eurythmeum
Zur Uhlandshöhe 8
70188 Stuttgart
S-Ost
Telefon: +49 711 2364230
Fax: +49 711 2364335
E-Mail: info@eurythmeumstuttgart.de
tickets@eurythmeumstuttgart.de (Kartenverkauf)
Internet:  http://www.eurythmeumstuttgart.de

Termine: So., 05.06.2011 20:00 Uhr

(Quelle:  http://www.stuttgart.de)

Viel Spaß und ein schönes Wochenende
Daniela Röcker

Mittwoch, 25. Mai 2011

Er heißt wirklich so...

Liebe AL!VER,

...kann man kaum glauben, aber es soll kein Künstlername sein, sondern sein richtiger Nachname:
Sebastian Pufpaff. Deshalb blieb ihm nicht anderes übrig, als Kabarett zu machen.

Am Samstag, 28.05.2011 in der Rosenau:
 http://www.rosenau-stuttgart.de/de/programm.php

Wie es im "Türkenhimmel" aussieht, beantwortet Kabarettist Mussin Omurca. Im Rahmen des Länderfestivals Türkei gibt er sich ebenfalls am Samstag die Ehre, jedoch im Treffpunkt Rotebühlplatz:
 http://www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de/veranstaltungen/deta...

Wer irische Harfenklänge zum Frühstück mag, kann am Sonntag an gleicher Stelle lauschen:
 http://www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de/veranstaltungen/deta...

Viel Spaß und ein schönes Wochenende
Daniela Röcker

Dienstag, 17. Mai 2011

Düsseldorf-Poser und Lederhosen waren gestern

Liebe AL!VER,

habt Ihr es auch bemerkt? Der Eurovision-Song-Contest 2011 ist vorbei. Das Frühlingsfest auch. Man kann wieder in die Stadtbahn steigen, ohne vom atemberaubenden Odem der bierseligen Lederhoseninhaber umgehauen zu werden und Lena hat zum Glück nicht wieder gewonnen.

Am kommenden Wochenende gibt sich die Musikhochschule Stuttgart am Wochenende im Rahmen der "Stuttgarter Gitarrentage" die Ehre mit einer Nacht der Gitarren:
 http://www.sicg-festival.de/de/index_de.php

Der Sonntag ist dem Katzenjammer vorbehalten - mit den Mädels von Katzenjammer im LKA Longhorn: http://www.lka-longhorn.de/konzerte/aktuelle-konzerte/konzer...

Katzenjammer – vier hübsche und vor allem talentierte Norwegerinnen, Multiinstrumentalistinnen und allesamt Sängerinnen. Musikalisch einordnen lassen sie sich jedoch gar nicht, zu vielseitig sind ihre Einflüsse und Anleihen: Katzenjammer klingen nach Montmarte in Paris, nach russischem Zirkus, Zigeuner-Jahrmärkten und düster-verrauchten Whiskey-Bars in Oslo. Dabei haben die Vier immer die entsprechenden folkloristischen Instrumente. Von Tuba, Harmonika, Banjo über Mandoline, Trompete, Akkordeon bis hin zum Balalaika-Bass mit dem frech grinsenden Katzengesicht. So lassen die Norwegerinnen musikalische Genres in ihren ganz eigenen Interpretationen entstehen.

Ihr Debütalbum „Le Pop“ wird 2008 bereits in ihrer Heimat veröffentlicht. Ein furioser Auftritt bei den Spellemannsprisen, den norwegischen Grammys, im selben Jahr verschafft ihnen Konzerte in der ganzen Welt, v.a. in den USA, wo Katzenjammer die Besucher des South By Southwest Festivals begeistern. Schließlich erscheint „Le Pop“ 2009 auch in Deutschland.
(Quelle:  http://www.motor.de)

zum Reinhören:
http://www.myspace.com/katzenjammerne/music/songs/hey-ho-on-...

Viel Spaß und ein lautes Wochenende!
Daniela Röcker

Dienstag, 10. Mai 2011

Genervt von Filmen à la "Keinohrhasen", "Inception" und Konsorten?

Liebe AL!VER,

...dann interessiert es Euch vielleicht, dass Stuttgart nicht nur die Arthaus-Kinos "Delphi" und "Atelier am Bollwerk" ( http://www.arthaus-kinos.de) zu bieten hat, sondern mit einer wirklichen Alternative aufwartet:

 http://www.filmgalerie451.de/451/

Die Filmgalerie unterhält eine Dependance in der Türlenstraße, die z.B. am 13.05 und 14.05.2011 mit einem Late Night Autokino am Start ist:
 http://www.filmtheater-stuttgart.de/index.html

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Wer seinen intellektuellen Hunger am Sonntag befriedigen möchte:

Literatur-Frühstück, So., 15.05.2011 11:00 Uhr

Samuel Beckett (1906-1986)
Mit Christa Schmid
Samuel Beckett, ein Intellektueller mit einer gehörigen Portion Selbstironie, war schon zu seinen Lebzeiten eine Legende, entrückt in eine distanzierende Aura.

1969 erhielt er den Nobelpreis für Literatur. Inzwischen ist er zu einer populären Ikone geworden. Mit "Warten auf Godot", dem berühmtesten Theaterstück der Gegenwart, gelangte er 1953 zu Weltruhm. Becketts Figuren sind lebende Symbole. Sein Werk zielt auf das, was sie nicht aussprechen: auf Gott, auf Liebe, auf Tod.

Anmeldung unter Kursnr. 24230

TREFFPUNKT Rotebühlplatz
Rotebühlplatz 28
70173 Stuttgart
Telefon: +49 711 1873-804 +49 711 1873-800 (Kartentelefon)
E-Mail: info@treffpunkt-rotebuehlplatz.de
Internet:  http://www.treffpunkt-rotebuehlplatz.de

(Quelle:  http://www.stuttgart.de)

Viel Spaß und ein schönes Wochenende!

Daniela Röcker

Dienstag, 3. Mai 2011

Heiliger Krieg in Stuttgart

Liebe AL!VER,

aus aktuellem Anlaß kann man ja gar nicht genug vor Terrorgefahr warnen, aber vielleicht findet man am Wochenende hier Schutz:

Theater Rampe - Heiliger Krieg von Rainald Goetz:
 http://www.theaterrampe.de/Stuecke.php?From=Spielplan&Id...

Wem das zu gefährlich ist, flüchtet vielleicht lieber in luftige Höhen. Wer es noch nicht wusste: im Fernsehturm Stuttgart gibt es auch ein Theater und zwar das hier:
 http://www.fernsehturmstuttgart.com/theater

Und wem das nicht reicht, der bestellt im Irish Pub seiner Wahl eine "irish car bomb". Sollte dem Barkeeper das Rezept nicht geläufig sein, hier eine kleine Hilfestellung: 3/4 pint Guinness® stout; 1/2 shot Bailey's® Irish cream
1/2 shot; Jameson® Irish whiskey

Bombiges Wochenende
Daniela Röcker

Mittwoch, 27. April 2011

Der Mai kann kommen...

Liebe AL!VER,

...auch ganz ohne Maibaum und dem obligatorischen Tanz dazu. Wem das übliche Procedere zum ersten Mai zuwider ist, der kann sich z.B. hier anderweitig bespaßen lassen:

Sa, 30.04.2011 um 20:00 Uhr
Zuhause bei Britton - Frauen und Kinder zuerst
Mark Britton Kabarett
 http://www.renitenztheater.de

Englischer Humor - aber in deutscher Sprache - lautet das Rezept, mit dem Mark seit Mitte der neunziger Jahre über Deutschlands Bühnen fegt. Sein »One Man Shows« sind die perfekte Mischung aus Kabarett, Pantomime, Situationskomik, Slapstick und abgedrehten Tanzeinlagen. Ohne Bühnenbild und Requisiten, dafür aber mit einmaliger Körpersprache und dem losesten Mundwerk diesseits des Kanals lässt er ganze Welten vor dem Auge des Zuschauers entstehen.
(Quelle:  http://www.renitenztheater.de)

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So, 01.05.2011 um 14:00 Uhr

"Im Auto fliegen wir, umhüllt von Staub...":

Ein literarischer Spaziergang durch das Mercedes-Benz-Museum
Die Führung verbindet Literatur der verschiedenen Epochen mit den dazugehörenden Autos, die sich im Mercedes-Benz-Museum in einem weltweit einmalig weitgespannten Bogen finden lassen,

Das Automobil hat wie wenig andere Erfindungen die Welt für sich erobert. Während es zu Beginn des 20. Jahrhunderts noch als Störenfried durch die Dörfer tuckerte, der sich den Fußgängern und Ochsenkarren anzupassen hatte, trat es spätestens nach dem Zweiten Weltkrieg überall seinen Siegeszug an. Nun hatten sich die Fußgänger plötzlich nach dem Autoverkehr zu richten und wurden von der Straße verbannt, ja ganze Städte bemühten sich darum, sich dem Auto anzupassen, ihm "gerecht" zu werden.

Das alles hinterließ auch in der Literatur Spuren. Da wird die Schönheit der Geschwindigkeit und die Schönheit der Wagen gefeiert. Viele Dichter beschreiben Reisen mit dem Automobil als eine neue Form der Freiheit, ja der Emanzipation des Bürgertums. Schon bei Thomas Mann findet sich das Automobil als Standessymbol, als Symbol der neuen Zeit, in der sich das Bürgertum über die "Alte Ordnung" erheben kann.

Die Teilnehmer sollen den besonderen Reiz erleben, wenn sich die Formensprache der Literatur mit der des Automobils verbindet; sind doch beide Kinder ihrer Zeit.

Dauer: knapp 2 Std.
Anmeldung erforderlich unter Tel. 07144/841216 oder info@litspaz.de. Begrenzt auf 25 Teilnehmer.

Mercedes-Benz Museum Mercedesstraße 100
70372 Stuttgart
S-Bad Cannstatt
Telefon: +49 711 1730000 (Kontakt und Reservierung)
Fax: +49 711 1730400 (Kontakt und Reservierung)
E-Mail: classic@daimler.com (Kontakt und Reservierung)
Internet:  http://www.mercedes-benz-classic.com/museum
(Quelle:  http://www.stuttgart.de)


Viel Spaß und einen sonnigen Start in den Mai!
Daniela Röcker

Dienstag, 19. April 2011

Pittoreske Osteridylle?

Liebe AL!VER,

beschauliches Ostereiersuchen in familiärer Osteridylle? Danke, nein. Ich schlage vor, sich dem Oster-Gau aus dem Zusammenprall von Schokohasen und Eierüberschwemmung einerseits und Kreuzigung und Auferstehung andererseits zu verweigern und stattdessen ein Alternativ-Programm zu starten.
Könnte so aussehen:

stuttgart24h
Die HdM-Galerie zeigt großformatige Fotografien der Stadt, die über einen Zeitraum von 24 Stunden hinweg aufgenommen wurden und ein ungewöhnliches Stadtportrait entwickeln. Vielerlei Orte werden hier in ihrem individuellen Charakter und der ihnen eigenen Atmosphäre neu entdeckt. Die Ausstellung präsentiert eine Auswahl von zwölf Motiven aus einer gewaltigen Bildersammlung, die für den Film "stuttgart24h" entstanden ist.

Stuttgarter Rathaus, Marktplatz, 2. OG Foyer
Den Film gibts hier:
 http://player.vimeo.com/video/9090369
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Ausstellung zum Klimawandel im Museum am Löwentor und im Schloss Rosenstein
 http://www.gradwanderung.de/php/allgemein.php
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Verschiedene Ausstellungen in der Akademie Schloss Solitude - einfach mal reinschauen:
 http://www.akademie-solitude.de
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"Der Haken" oder
"Mord nach klassischem Konzept" in der Krimifabrik Stutgart
 http://www.die-krimifabrik.de/SpielplanApril11.htm
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Demo am Ostermontag:
http://www.campact.de/atom2/t25/neckarwestheim
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und noch was auf die Ohren - auch am Ostermontag:
 http://www.laut.de/The-Human-League/Stuttgart/LKA-Longhorn/2...
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Die Ausstellungen im Rathaus, in der Solitude oder im Museum am Löwentor kann man hervorragend mit einem Spaziergang durchs Städtle, an die Bärenseen, durch den Schlossgarten und/oder Killesberg verbinden.

Viel Spaß und ein angenehmes Wochenende
Daniela Röcker

Dienstag, 12. April 2011

Was? Wann? Wo?

Liebe AL!VER!

Das Motto von StuttgartAL!VE "Was? Wann? Wo?" birgt eine gewisse Erwartungshaltung und läßt neue Gruppenmitglieder demnach als Aufnahmegrund oft "möchte wissen, was in Stuttgart so los ist" nennen. Da in Stuttgart eine ganze Menge los ist, gibt es ab sofort einmal wöchentlich einen Newsletter mit Infos zu Veranstaltungen, die spätestens zwei Wochen nach Newsletterversand stattfinden.

Was bei den Tipps fehlen wird, sind die typischen Events der Veranstaltungsblättchen - also keine Mega-Konzerte, Glitzer-Pomp-Varieté-Events, Musicals, Schenkelklopfer-Comedy oder ähnliches. Nein, hier geht es um die kleinen, feinen Veranstaltungen, die üblicherweise nicht so schnell bemerkt werden, weil sie nicht den Geschmack der Masse bedienen.

Grundsätzlich gibt es keine Beschränkung für die Art der Veranstaltung: wir informieren über alles, was uns vor die Linse kommt und erwähnenswert erscheint - egal ob alternative Musik, Theater unter Wasser, Lesung ohne Ton, politischer Eurythmietanz, eschatologische Diskussionen, sinfonisches Kabarett oder fleischfreies Chorsingen. Lasst Euch überraschen!

Da die hier vorgestellten Veranstaltungen tatsächlich nur Tipps und keine organisierten Treffen sind, wir jedoch davon ausgehen, dass der eine oder andere keine Lust hat, alleine zu gehen, könnt ihr in der "virtuellen Arena" gerne nach Mitstreitern rufen - nur nicht so schüchtern, es beißt niemand:
 https://www.xing.com/net/stuttgartalive/virtuelle-arena-1070...

Der erste Tipp geht harmlos los - Sonntagsfrühstück mit Literatur und zwar hier:

Theater der Altstadt
Rotebühlstraße 89
D - 70178 Stuttgart

Telefonische Reservierung unter:
0711-61553464
E-mail: info@theater-der-altstadt.de
Internet:  http://www.theater-der-altstadt.de

Bücher lesen mit Susanne Heydenreich und anderen Leseratten

„Bücher sind deine besten Freunde“ sagte mein Vater immer, wenn ich die Unerschöpflichkeit seiner Bibliothek für eine meiner Fragen in Anspruch nahm.

Es war schön, meinen Vater beim Eintauchen und Verschwinden in eine andere Welt zu beobachten, seine wohltuende Ruhe ausstrahlende Konzentration auf Geschichten, deren Existenz in mir manchmal fast eine merkwürdige Eifersucht auslösten. Wenn ich in der Stadtbibliothek Bücher auslieh, legte ich sie ihm vor, neugierig auf seinen Kommentar; seine konstruktive Kritik half mir damals einen Weg durch die Literatur zu finden.

Seit ich Lesen kann, gehört diese Tätigkeit zu meinen absoluten Lieblingsbeschäftigungen und mir war und ist unbegreiflich, dass ich immer wieder Menschen begegne, die selten oder gar nicht lesen. Ich weiß, dass außer der Bereitschaft überhaupt zu lesen, die notwendigerweise zu investierende Zeit ein wesentlicher Faktor ist, der die Leselust behindern könnte – was auch.... Das Angebot ist unermesslich!

Viele Literatursendungen gibt es, die darum bemüht sind, Hilfen bei der Auswahl zu geben. Schade nur, dass man diese Sendungen aus Unwissen (Wann, was auf welchem Sender?) häufig verpasst und sich über die Bücher auch nicht austauschen kann.

Das war vor... Jahren der gedankliche Ansatz, auf den hin Rose von Stein mich ermutigte, unser „Lesezeichen“ ins Leben zu rufen. ....Vormittage mit entsprechend vielen Gästen, auch manchen, von den Zuhörern ausdrücklich erwünschten Wiederholungstätern: Menschen aus der Kulturszene, Stuttgarter Autoren, Politiker, Schauspieler, Intendanten – unter anderem Carl Philip von Maldeghem, Wolfgang Schorlau, Gunther Haug, Rose von Stein, Peter Jakobeit, Michael Sieber und viele mehr.

Das literarisch geprägte Frühstück am letzten Sonntag des Monats hat im Gesamtspielplan des Jahres seinen festen Platz gefunden. Jeweils von 11 bis 13 Uhr stellen wir Lesenswertes vor, lesen Ausschnitte und unterhalten uns darüber. Eine gegenseitige Bereicherung der Phantasie...

Ich hoffe daß diese Form der Kommunikation, die nach Brecht die schönste Beschäftigung des Menschen, nämlich das Denken, nährt und bereichert, weiterhin Ihre Zustimmung findet und wir uns zahlreich in unserem Foyer begegnen!

Termine: Immer am letzten Sonntag des Monats!!!

nächste Termine: So, 17.04.2011, So, 29.05.2011

(Quelle:  http://www.theater-der-altstadt.de)

Herzliche Grüße
Daniela Röcker

Freitag, 25. März 2011

Vor der Prüfung

Schönes Wetter. Die Sonne scheint und ich blinzle ein wenig. Auf der Bank neben mir emsiges Blätterrascheln und Buchblättern. Weiter hinten rollen ein paar Studenten lärmend einen Bollerwagen voller Bierkästen über den Campus-Innenhof. Seufzend blicke ich auf meine Notizen. Absolute Straftheorie. Hegelsche Negation der Negation.

„Dürfen wir mit Ihnen über die Mutter Gottes reden?“ Ich schaue hoch. Drei dunkelhaarige Mädel in braven schwarzen Hosenanzügen mustern mich abwartend. Zeugen Jehovas scheiden wohl aus, fährt es mir durch den Kopf, während ich nach einer Ausrede suche. „Ähm, lieber nein“, bringe ich unschlüssig raus. „Wir kommen aus Korea und studieren Theologie“, erklärt eines der Mädels und setzt hinzu „Wir möchten gerne über die Mutter Gottes sprechen“. „Das ist jetzt eher schlecht“, schüttle ich den Kopf, „ich hab‘ gleich Prüfung“ und bin dankbar über die wahrheitsgemäße Ausrede. „Dürfen wir später nochmal wiederkommen? Wir würden gerne über die Mutter Gottes sprechen!“ Hartnäckig sind sie ja, die drei. Das rechne ich ihnen hoch an. „Sorry, aber ich studiere nicht hier. Ich bin nur heute zur Prüfung da.“ Die drei nicken verstehend und starten noch einen Versuch „Glauben Sie an die Bibel und an die Mutter Gottes?“. „Nein“, sage ich endgültig und schüttle erneut den Kopf. „Oh, okay“, sagt die Wortführerin, dreht sich lächelnd um und entschwindet mit ihren beiden Komplizinnen.
Ein wenig irritiert blicke ich Ihnen nach. So einfach geht das? Keine Überzeugungsarbeit? Innerlich schelte ich mich. Warum hast Du die Gelegenheit nicht genutzt? Hast Ihnen erklärt, dass die Bibel ein schlimmeres Plagiat ist, als alle gesammelten Plagiate der Literaturgeschichte zusammen? Dass sie aus Dutzenden Geschichten und Mythen zusammengeklaubt und je nach Gusto verändert wurde? Dass die Mutter Gottes nur noch ein Rudiment ihres eigentlichen Ursprungs ist, der Großen Göttin nämlich? Warum haust du Ihnen nicht um die Ohren, dass vor ca. 7000 Jahren Menschen nicht an einen Gottvater, sondern an Mutter Natur mit all ihren Vor- und Nachteilen glaubten und die Diskriminierung alles Weiblichen so unvorstellbar abwegig war, als wenn man heute erführe, dass der Papst glücklicher vierfacher Vater und mit einem Homosexuellen verheiratet wäre? Fragst sie, warum Theologen Menschen auf ein Leben nach dem Tod vertrösten, anstatt ihnen zu bestätigen, dass irdisches Leben unmittelbares Erleben und somit höchste Erfüllung bedeuten kann? Warum nach ihrer These erst jemand, ein Mann, sterben musste, um die Menschheit von allen Sünden zu erlösen? Und welche Hybris die Theologie ritt, den Begriff Sünde zu definieren und danach zu bewerten? Warum hast Du, verdammt nochmal, nicht diskutiert? Generalpräventive Theorie Feuerbachs, Hegelsche Negation, Kategorischer Imperativ nach Kant. Scheiß Prüfung!

(c) Daniela Röcker 2011

Montag, 7. März 2011

Xing als Plattform für NPD-Mitglieder?

Ohne "Social Media" geht derzeit nichts mehr. Wer nicht "drin" ist, ist "draußen". Ob privat oder kommerziell – jede Darstellungsform ergibt mutmaßlich eine Vielzahl an Multiplikatoren. Der Betreiber von Deutschlands größtem Business-Netzwerk, die Xing AG aus Hamburg, erreichte nach eigenen Angaben bereits Mitte September 2010 die Marke von 10 Millionen registrierten Mitgliedern. Berufstätige aller Branchen vernetzen sich auf Xing und tauschen sich online in über 45.000 Fachgruppen aus oder treffen sich persönlich auf Xing Events.

Eine dieser Fachgruppen widmet sich dem Interessenschwerpunkt „Politik“. Nun möchte man annehmen, dass sich dort in lockerer Runde über demokratische Prinzipien und Werte diskutieren lasse. Bei rund 10.000 Mitgliedern in der Politik-Gruppe sollte dies auch problemlos machbar sein. Jedoch mutet es fast grotesk an, dass auf der einen Seite bundesweit Menschen gegen Rechtsextremismus auf die Straße gehen, in dieser Gruppe dagegen dem Beitrittsgesuch eines NPD-Mitglieds stattgegeben wird und sich dieses fröhlich parlierend äußert und Feedback bekommt. Nun mag man trefflich darüber streiten, wie in einer Demokratie eine rechtsextreme Orientierung, wie die NPD sie vertritt, zu werten ist und ob die Xing AG sich als „social network“ eindeutig gegen rechts positionieren sollte.

Es ist dennoch zu hinterfragen, was einen NPDler dazu bewegt, sich in einem sozialen Netzwerk anzumelden, welches sich perfekt auf dem Parkett der Globalisierung bewegt und diese minutiös forciert. Entweder hat der gute Mann da etwas falsch verstanden oder die NPD ist über Nacht zum Fremden- und Globalisierungsfreund geworden. Es könnte natürlich auch sein, dass der alte Mann auf seine alten Tage ein paar Newbies rekrutieren möchte, ein Schelm, wer Böses dabei denkt, müsste er doch bei der Kontaktaufnahme damit rechnen, auf Menschen mit Migrationshintergrund oder gar auf Nicht-Deutsche zu treffen. Ob das gewollt ist? Möglicherweise dachten sich die Moderatoren der Politik-Gruppe, „jeder Jeck ist anders, der wird sich schon selbst ins Aus schießen“. Wenn dem so wäre, ist die Rechnung aufgegangen. Karnevalssitzungen sind was für senile Bettflüchtige und an beidem – Sitzungen und Flüchtigen – scheint es in der NPD nicht zu mangeln.

http://www.xing.com/net/politik
http://www.xing.com/net/politik/vorstellungsgesprach-4136/
http://de.wikipedia.org/wiki/Per_Lennart_Aae

ERGÄNZUNG: Mit Datum vom 08.03.10 informierte mich Klaus Wiesmüller, Mitmoderator der Politik-Gruppe und Xing Community Manager, darüber, dass die Gruppenmitgliedschaft des NPD-Mitgliedes am 04.03.10 nach Bekanntwerden des rechtsradikalen Hintergrundes beendet wurde. Fluch und Segen der Xing-Technik: nach wie vor ist der Vorstellungsthread des Herrn abrufbar und es darf darüber gelacht werden. Herzlichen Dank für die eindeutige Position von Xing und der Politik-Gruppe.


(c) Daniela Röcker 2011

Donnerstag, 24. Februar 2011

Dankesrede an Herrn von und zu

Sehr geehrter Herr von und zu,

ich möchte Ihnen ganz herzlich im Namen meines Mannes für Ihre Botschaft an alle Doktoranden danken. Ähnlich wie Sie, hatte auch er es ist nicht leicht als junger Familienvater, der darüber wachen musste, dass ich mich täglich 24 Stunden um den Nachwuchs kümmerte. Gleichzeitig musste er an seiner kapitalistischen Karriere arbeiten, seine summa-cum-laude-Doktorarbeit bauen und sich dabei zum Schleimpilz der Uni machen.
Ich gebe zu, auch ich habe seine Fähigkeit, alles unter einen Hut zu bekommen, völlig überschätzt. Allerdings gehört das Sich-selbst-überschätzen bei High Potentials zum guten Ton. Daher hat auch er Blödsinn gemacht und wegen Überlastung der Finger beim monotonen Copy-und-Pasten, die Verfassung seiner Dissertation mir, seiner stillenden Frau, überlassen. Leider beherrsche ich die Funktion des Fußnoteneinfügens in Word nicht. Das wusste mein Mann jedoch nicht, daher kann ihm keine bewusste Täuschung unterstellt werden.
Dennoch hatte ich nach ihrem Outing Zweifel für den Fall, dass sein Arbeitgeber diesen Bagatellfehler entdecken könnte.
Diese Position – er ist persönlicher Assistent der Assistentin irgendeines Vorstandes und darf in dieser Funktion selbstständig Kaffee kochen und unabhängig Plätzchen bei Sitzungen reichen – hat er sich hart erarbeitet und konnte sich gegen zwei Mitbewerber, einen burnoutbehafteten Coaching-Fuzzi und eine schwangere Primarstufenlehrerin, aufgrund seines Doktortitels behaupten. Manche Leute mögen das als unlauteren Wettbewerb verstehen, ich aber sage: „ätschi-bätschi“.

Herr von und zu, ich danke Ihnen herzlich, dass Sie an ihrem Amt trotz aberkannter Doktorwürde festhalten, Sie machen damit unzähligen Doktoranden Hoffnung, denn sie wissen nun: Urheberrechtsverletzung und Betrug kosten mich zwar den Titel, aber nach dem fragt später keiner, wenn ich Kaffee kochen kann.
Vielen Dank auch im Namen meiner frühgeförderten Kinder.

In diesem Sinne, „Hells Bells“!

(c) Daniela Röcker 2011

Montag, 14. Februar 2011

Valentinstag

Wie gut, dass es Karstadt gibt. Sonst wäre ich womöglich weiterhin dem völlig veralteten Irrtum aufgesessen, dass man am Valentinstag immer Blumen verschenken muss. Aber nein, der frisch sanierte Konzern Karstadt, der jüngst seinen Vorstand mit Doris Schröder-Köpf frauenförderlich dekorierte, erklärt mir mittels buntem Verkaufsblättchen als Morgengabe zur Tageszeitung, wie der perfekte Valentinstag auszusehen hat.

Auf der Startseite steckt ein mutmaßlich verliebtes und heterosexuelles Pärchen lächelnd die Köpfe zusammen. Die Headline lässt erahnen, dass die beiden offensichtlich mehr über den Valentinstag wissen als ich und dann geht es auch schon los:
„8:30 Uhr Ausschlafen“ heißt es dann folgerichtig für den Start in einen perfekten Tag und ich sehe die beiden Schönen von der Startseite schlafend in trauter, überaus asexueller, hygienischer Löffelchenstellung in bügelfreier Seersucker-Bettwäsche in frischen, frühlingshaften Farben. „Will ich auch!“, seufze ich innerlich und Karstadt macht mir die Entscheidung zur Anschaffung von Herz- und Häkelkissen, Taft-Kissenhüllen und Microfaser-Flauschdecken leicht, denn alle Produkte auf der Seite sind preisreduziert. Mit Schnäppchen am Valentinstag aufzuwachen, bringt das gemeine Krämerseelenherz in Verzückung!

Um 9:15 Uhr steht Frühstück auf dem Programm und die beiden beginnen dieses mit Sekt, kleinen Herzkuchen und Turteltaubenbechern. Außerdem kann ich mit einer Schablone den Schriftzug „Love“ in den Milchschaum sieben. Haben Sie das schon einmal probiert? Sollten Sie das unfallfrei hinbekommen, wäre ich Ihnen dankbar für Hilfestellung. Bei meinen kläglichen Versuchen, hustete ich nach der Anwendung Kakaostaub und der Schriftzug sah aus wie die sinkende Titanic. Um 10:33 Uhr sieht man sie, die holde Schöne, wellnessen und Körper und Seele mit Raumdüften und Walk-Frottier-Handtüchern zum regulären Preis beglücken. Knappe anderthalb Stunden nach dem Wellness-Ausflug wirft sie sich um 11:50 Uhr in reizende Wäsche, wobei reizend laut Duden u.a. mit „anziehend“ definiert wird, was man von der Dame im Bild bei allem Wohlwollen nur rudimentär behaupten kann.

Sollte mir der „perfekte Valentinstag“ bis zu diesem Zeitpunkt des Tages durchaus noch genehm gewesen sein, so ist dies spätesten um zehn vor zwölf vorbei. Wohin ist erstens der Typ Marke „Businesskasper“ nach dem Frühstück verschwunden? Aufs Klo zur Dauersitzung, zum Valentinsfrühschoppen, zum Daddeln auf die Wohnzimmercouch? Warum wirft die Dame des Hauses sich um diese Zeit in unbequeme Reizwäsche, o.k. in die erotikferne mit den kleinen Streublümchen, aber egal, und warum zieht sie dazu weiße, halterlose Strümpfe an? Blättern wir schnell weiter. 12:20 Uhr Gut Aussehen. Sie schminkt sich die Lippen. Der sensationslüsterne Investigateur in mir würde nun schon gerne wissen, was in diesen anderthalb Stunden passiert ist. Nun gut, die Zeit rennt und um 13:05 Uhr steht „An ihn denken“ auf dem Programm. Ha, hab‘ ich es doch gewusst. Die Reizwäsche um zehn vor zwölf war nicht für den Typen der Schönen gedacht, sondern für einen oder eine andere. Schön, gefällt mir, dass Karstadt ein so offenes Beziehungsgefüge befürwortet.

Schade, dass dieser Eindruck um exakt 14:18 Uhr zunichte gemacht wird: Dekorieren. Himmelhergottnochmal! Wir waren doch schon bei der offenen Beziehung, wieso denn jetzt die Vollbremsung und das Aufhübschen des trauten Heimes? Doch es geht noch besser, denn jetzt folgt Schlag auf Schlag der Countdown, der jeder Feministin und jedem Feministen das Blut in den Adern gefrieren lässt: 15:40 Uhr Outfit planen, 16:22 Uhr Anprobe, 17:30 Uhr ihn sprachlos machen. Oha, die Bedienung des Weibchenklischees par excellence und zur Belohnung gibt es ab 19:37 Uhr (warum eigentlich so eine ungerade Uhrzeit?) Zweisamkeit! Das versteht sogar mein wutschnaubendes Ich, denn am Valentinstag, dem Feiertag der Liebenden – ja, da darf Zweisamkeit nicht fehlen. Allerdings hat die schöne Blonde diesen Tag doch hauptsächlich alleine verbracht. Ich bin verwirrt.

Um 21:30 Uhr heißt es: danke schön! Würden auf der Seite nicht etliche glitzernde Geschmeide angeboten, wäre ich jetzt unsicher, wem das Dankeschön gilt. Da ich aber der Kausalität und dem Klischee folgend, davon ausgehe, dass der Schönling und sein Blondchen die Zeit zwischen 19:37 Uhr und 21:30 Uhr zum Blümchensex in der frisch-frommen Bettwäsche genutzt haben, kann ich das Angebot zielgruppengerecht interpretieren. Nein, ich werde keine Überlegungen anstellen, dass er ihr das Geschmeide als Entschuldigung für aushäusige, sexuelle Entgleisungen schenkt, denn die beiden haben eine offene, sexuelle Beziehung, wie wir seit 11.50 Uhr wissen. Nun kommt es aber zum Ausklang des perfekten Tages – 22:25 Uhr Herzklopfen.

Das Herzklopfen besteht in diesem Fall aus Digitalkamera, iPod nano, Nintendo und ja, Sie ahnen es: DVDs. DVDs mit emotionalem wie intellektuellem Tiefgang à „Schokolade zum Frühstück“, „Sex and the City“ oder „Doris-Day-Special“. Dieser Aspekt des wunderbar perfekten Valentinstages kommt fast wirklichkeitsnah daher. Herzlichen Glückwunsch, Herr Karstadt! Mutti verbringt den Tag über mit Hornhautpflege, Shoppen und Aufhübschen, serviert Häppchen, wenn der Herr des Hauses auftaucht, springt auftragsgemäß mit ihm in die Federn und taucht von dort, möglicherweise gelangweilt, spätabends wieder auf und wirft entspannt einen typischen, dummdämlichen Mädelsfilm ein. Fast möchte man Mitleid mit dem Businesskasper haben, aber wir erfahren nicht, ob er zum Mitschmachten verdammt wird.

Mit dem finalen Ausklang des perfekten Valentinstages lässt uns die Firma Karstadt jedoch im Regen stehen: ab 23:00 Uhr sehen wir die beiden tanzend - ohne Headline. Drei verheißungsvolle Punkte bilden den krönenden Abschluss des Tages. Werden die beiden volltrunken ob des Konsums billigen Schaumweins in die nur leicht beschmutzte Bettwäsche fallen und selig verliebt im Löffelchen einschlafen? Wird sie sich mit einer zweiten Runde Sex für den grottenschlechten Film, das verbrannte Abendessen und das, zum Shoppen verbratene, Haushaltsgeld entschuldigen müssen? Oder werden die beiden sich nächtens trennen, um schmutzigen, schweißtreibenden Sex außerhalb des allerliebst dekorierten Heimes, gefälliger Blümchenreizwäsche und klischeehaften Vorstellungen zu haben?
Eines habe ich nun aber endgültig kapiert: mit Blumen hat der Valentinstag nix zu tun.

(c) Daniela Röcker 2011

Dienstag, 1. Februar 2011

Kommt da 'n Komma?

Die Erkenntnis ist nicht neu, wird aber immer wieder bestätigt: das Erlernen der deutschen Sprache macht keinen Spaß. Nicht nur, dass Menschen, die Deutsch als Fremdsprache lernen, eine Vielzahl von grammatischen und orthografischen Regeln um die Ohren gehauen wird, nein, es gibt auch zu jeder Regel eine Ausnahme. Und auf jede Ausnahme folgt eine Regel oder bestätigt diese.

Ist man als deutscher Muttersprachler froh, diese Sprache nicht als Fremdsprache erlernen zu müssen und wähnt sich in mütterlicher Obhut und Sicherheit, so platzt sowohl Fruchtblase als auch Airbag nicht erst bei der Frage "Groß oder klein?". Nicht an einen Dreijährigen, sondern an ein ausgewachsenes, menschliches, der deutschen Sprache halbwegs mächtiges Individuum gerichtet, kann diese Frage unter Umständen eine grammatikalische Gonorrhoe auslösen, wenn es an der Präposition mangelt.

Selbst derjenige, der häufig bis regelmäßig in die Tiefen der deutschen Sprache abtaucht, braucht einen langen Atem, insbesondere, wenn es um die Kommasetzung geht. Der kleine Beistrich wird grundsätzlich als Trennmittel verwendet, z.B. um Haupt- und Nebensätze voneinander zu trennen. Weiterhin ist er verantwortlich für die Scheidung von Aufzählungen, bei Auslassungssätzen, bei Infinitiven, bei Appositionen, bei Interjektionen, bei Parenthesen und vielleicht gar bei Paradonthose oder bei Karius und Baktus.

Was dem Logiker in diesem sensitiven Bereich Zahnschmerzen bereitet, ist unter anderem folgende Regel: "Wenn ein Nebensatz gemeinsam mit einer Wortgruppe mit Präposition auftritt, wird nur dann ein Komma zwischen Haupt- und Nebensatz gesetzt, wenn der Nebensatz direkt neben dem Hauptsatz steht." (Zitat aus: Pons, Perfektes Deutsch). Beispiel gefällig? "Es besteht höchste Unfallgefahr, wenn der Schnee taut oder bei Schneefall." (Zitat aus: Pons, Perfektes Deutsch).
Drängt es den sprachlichen Rebellen nun, die Wortgruppe (oder bei Schneefall) mit dem Nebensatz (wenn der Schnee taut) neckisch zu vertauschen, verschwindet das Komma.
Gar nicht regelkonform möchte man dem papiernen Tiger just in diesem Moment den letzten Zahn ziehen und ihm wutschnaubend zurufen: "Völlig egal, wo Du stehst, dann streu' halt, Du Idiot!"

(c) Daniela Röcker 2011